19. April 2024

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Leclerc auch in Australien vorn – Rückschlag für Vettel

Charles Leclerc kann seine Formel-1-Führung in Australien dank der bestmöglichen Ausgangsposition verteidigen. Im Ferrari startet der Monegasse von der Pole Position.

Mit der perfekten Runde im perfekten Moment hat sich Formel-1-Spitzenreiter Charles Leclerc den ersten Startplatz für den Großen Preis von Australien gesichert.

Der Ferrari-Pilot aus Monaco schnappte Weltmeister Max Verstappen am Samstag in Melbourne in letzter Minute noch die Pole Position weg und geht zum zweiten Mal in diesem Jahr von ganz vorne auf die Strecke. «Ich habe heute alles zusammenbekommen, das hat sich wirklich großartig angefühlt», sagte der 24 Jahre alte Leclerc, der auch als Favorit in das dritte Saisonrennen am Sonntag (7.00 Uhr MESZ/Sky) in Down Under geht.

Der Monegasse fuhr in 1:17,868 Minuten die mit Abstand schnellste Runde im Albert Park und verdrängte Titelverteidiger Verstappen im Red Bull mit 0,286 Sekunden Vorsprung. «Ich habe mich das ganze Wochenende bislang nicht so gut gefühlt im Auto», sagte der Niederländer. Knapp dahinter landete Verstappens mexikanischer Teamkollege Sergio Perez auf Rang drei. Während sich erneut ein Duell zwischen Ferrari und Red Bull abzeichnet, schaffte es Rekordweltmeister Lewis Hamilton im weiter zu schwachen Mercedes immerhin auf Rang fünf.

Vettel: «Wir schauen, was im Rennen geht»

Nach überstandener Coronavirus-Infektion schied Sebastian Vettel bereits im ersten von drei Abschnitten aus und musste sich als 18. zufriedengeben. Ein Unfall mit Einschlag in die Streckenbegrenzung im letzten Training sorgte dafür, dass der viermalige Weltmeister nur eine schnelle Runde fahren konnte. Vettels Aston-Martin-Team schaffte es erst in letzter Sekunde, das Auto wieder fahrtüchtig zu machen.

«Es war ein Wunder, das wir überhaupt rausgekommen sind», sagte Vettel bei Sky und sprach von einem «super Beispiel für Teamwork». Der 34-Jährige bedankte sich ausdrücklich bei seinen Mechanikern dafür, dass sie sein zerstörtes Auto wieder repariert bekamen. «Ich hätte nicht damit gerechnet», sagte Vettel. Viel ausrichten konnte der Ex-Champion nicht. «Es ist kein leichtes Wochenende. Aber wir schauen, was im Rennen geht», betonte der Hesse: «Wir haben unsere Probleme, das wird sich nicht von heute auf morgen ändern.»

Für Vettel war der Crash Stunden zuvor im Training die Fortsetzung eines schwierigen Australien-Trips. Am Freitag hatte er das zweite Training schon komplett verpasst, nachdem er in der ersten Session einen Motorschaden erlitten hatte. Die ersten beiden Rennen des Jahres verpasste der Heppenheimer wegen einer Coronavirus-Infektion und steigt in Melbourne erst verspätet in die Saison ein. Am Samstag wurde er zudem für zu schnelles Fahren in der Boxengasse bestraft. Sein Rennstall muss dafür 600 Euro an den Weltverband zahlen.

Schumacher: «Hat leider nicht gereicht für mehr»

Mick Schumacher fuhr im Haas-Rennwagen auf den 15. Rang. «Es hat leider nicht gereicht für mehr. Aber wir haben alles gegeben», sagte der 23-Jährige. Schumacher fehlte beim vergangenen Grand Prix in Saudi-Arabien nach einem heftigen Unfall in der Qualifikation, in Australien will der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher am liebsten erstmals in seiner Laufbahn WM-Zähler holen. «Das Ziel ist es auf jeden Fall, in die Punkte zu fahren und ein sauberes Rennen zu zeigen», sagte Schumacher und gab die Top Ten als Ziel aus.

Die Zeitenjagd verlief durchaus turbulent. Im ersten Durchgang kollidierten Vettels Teamkollege Lance Stroll und Nicholas Latifi von Williams heftig. Die beiden Kanadier zerstörten sich durch den Crash nach einem Missverständnis jeweils ihre Autos und konnten nicht weiterfahren.

Nur durch die Unterbrechung für die Aufräumarbeiten konnten Vettels Mechaniker das Auto des Routiniers überhaupt noch fahrbereit machen. Eine weitere Pause war nötig, nachdem Ex-Weltmeister Fernando Alonso kurz vor Schluss von der Piste abflog. Der Spanier hatte in seinem Alpine-Auto gute Chancen auf einen Platz weit vorne, verlor aber in einem entscheidenden Moment die Kontrolle und krachte in die Begrenzung.

Von Thomas Wolfer, dpa